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18 Sep 2015

Apps zur Ermittlung der fruchtbaren Tage

Der Handy-App-Markt boomt. Sog. „Menstruationskalender-Apps“ oder „Periodentracker“ schießen – meist mit „süßen Designs“ - wie Pilze aus dem Boden. Doch Vorsicht bei der Anwendung von Apps zur Ermittlung der fruchtbaren Tage!

Sehr problematisch an diesen Apps ist nicht ihre Funktion als Menstruationskalender, sondern die Tatsache, dass aus den Angaben der Anwenderinnen – meist junger Mädchen – der nächste Eisprung und die fruchtbare Zeit berechnet wird.

Artikel über Zyklusapps im Ärzteblatt

In langjährigen wissenschaftlichen Untersuchungen ist längst erwiesen, dass die Zyklusschwankungen bei ein und derselben Frau so groß sind, dass aus den Angaben vergangener Zyklen auf keinen Fall ein verlässlicher Rückschluss auf die fruchtbare Zeit im aktuellen Zyklus möglich ist. Hat eine Frau Kinderwunsch, so ist das weniger problematisch, sie wird nicht schwanger, wenn sie sich auf diese Angaben verlässt.

Geradezu unverantwortlich ist diese Funktion jedoch im Hinblick auf Mädchen und Frauen, die diesen Angaben vertrauen (da sie ihren angeblichen Fruchtbarkeitsstatus täglich vor Augen geführt bekommen) und sich mit ihrem Sexualverhalten danach richten. Mit diesen Apps erleben wir die Wiederauferstehung der obsoleten  „Kalendermethode nach Knaus-Ogino aus den 50er Jahren, bekannt als „vatikanisches Roulette“.